Verkehrswegeplan mehrheitlich abgenickt

Straßenbauvorhaben:

Grüne und Linke lehnen sechsstreifigen Ausbau der A 44 ab

 

Kreis Paderborn (my). Der Benhauser Bogen, der sechsstreifige Ausbau der A 44 und eine neue Ortsumgehung für Delbrück standen im Mittelpunkt der Diskussion um die Stellungnahme des Kreistages zum Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030, die gegen die Stimmen der Grünen, der Linken/Piraten und Teilen der Fraktion FBI Freie Wähler mehrheitlich beschlossen wurde.


Bedauert wurde, dass ein viergleisiger Ausbau der Bahnstrecke Dortmund-Paderborn-Kassel mit Neubauabschnitten im Bereich des Benhauser Bogens und der Hümmer Kurve in Nordhessen im Entwurf nicht vorgesehen ist, da weder Reisezeitverkürzungen noch Kapazitätserhöhungen auf dieser Strecke erforderlich seien.


Horst Schulze-Stieler (Grüne) empfahl, auf die viele Jahre lang in Stadt und Kreis geforderte Neutrassierung des Benhauser Bogens zu verzichten, denn durch die geplante Untertunnelung der Bahnstrecke im Verlauf der Landstraße sei dieses Thema bei der Bahn "auf alle Zeit gestorben".

Hartmut Hüttemann (FBI Freie Wähler) warnte allerdings davor, langfristige Ziele ohne Not aufzugeben. Die von der Bahn favorisierte Unterführung in Benhausen sieht die FBI nicht als optimal an, die Neutrassierung des Benhauser Bogens sei eigentlich die bessere Lösung.


Bei den Straßenbauvorhaben begründete Kerstin Haarmann die Ablehnung der Grünen zu den Ausbauplänen auf der A 44 mit mangelnden Realisierungschancen. "Die Mittel können an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden", fügte sie hinzu.


Für eine neue Delbrücker Ortsumgehung legte sich Meinolf Päsch (CDU) mächtig ins Zeug. Sie sei dringend erforderlich, um die Entwicklung Delbrücks nicht zu behindern. Dagegen sahen Harald Grünau (Grüne) und Sabine Martiny (Die Linke/Piraten) keinen Handlungsbedarf.


CDU-Fraktionschef Bernhard Wissing und Bernd Langer (CDU) regten an, bei Verkehrsplänen großräumig und 30-Jahresabschnitten strategisch zu denken. Als Beispiel führten sie die steigende Verkehrsbelastung der A 44 nach dem Lückenschluss zur A 4 und nach Fertigstellung der A 33 an. Auch die Ortsumgehung Brilon-Alme sollte nach Ansicht des Kreistages in den vordringlichen Bedarf aufgenommen werden.

 

(Neue Westfälische 27.04.2016)