"Marseille will Profit machen"
FBI zur Spezialklinik
Büren/Paderborn (WV). Die Freien Wähler Paderborn (FBI) haben sich zum Thema Spezialklinik für Flüchtlinge in Büren zu Wort gemeldet.
»Nach der überraschenden Entscheidung für ein Zeltlager für 1000 Flüchtlinge im Stöckerbusch durch die Bezirksregierung Detmold im Oktober ist die Mitteilung der Marseille-Kliniken für Büren, dort im geschlossenen St. Nikolaus Krankenhaus eine Spezialklinik nur für Flüchtlinge aus ganz NRW zu errichten, eine zweite Hiobsbotschaft«, teilt FBI-Fraktionsvorsitzender Andreas Kemper in einer Presseerklärung mit.
Die Idee, traumatisierte Flüchtlinge mit Fachkräften in ihrer Muttersprache und in einem ihnen kulturell vertrauten Umfeld zu behandeln, sei »gewiss durchdachter und zielführender als das Konzept der Caritas«.
Die Caritas werbe seit Wochen für ihr Konzept, einen Pool von Psychotherapeuten aufzubauen, die die Flüchtlinge allerdings nicht in ihrer Muttersprache psychologisch behandeln sollen, sozusagen »mit Händen und Füßen«. »Eine nachhaltige Traumabehandlung muss jedoch, so die Expertenmeinung, in der Muttersprache geführt werden, sonst kann diese zu schweren Komplikation und Nachwirkungen bei den Betroffenen führen«, erläutert Andreas Kemper.
Andererseits widerspreche die Abkapselung der Flüchtlinge in einem abgeschotteten Krankenhaus dem Ziel einer möglichen Integration der Flüchtlinge in die Gesellschaft und sei damit abzulehnen.
»Auch muss sich die Marseille-Kliniken AG den Vorwurf gefallen lassen, aus der aktuellen Flüchtlingskrise Profit schlagen zu wollen und das seinerzeit gescheiterte Projekt St. Nikolaus-Krankenhaus Büren mit Geldern für die Flüchtlinge sanieren zu wollen. Die Marseille-Kliniken AG will das gescheiterte Projekt St.-Nikolaus Krankenhaus in Büren mit Geldern für die Flüchtlingshilfe versilbern«, so Andreas Kemper.
(Westfälisches Volksblatt 05.11.2015)