100 der aktuell 170 Arbeitsplätze am Flughafen sollen wegfallen. Foto: Jörn Hannemann

Flughafen: Ausschuss für Sanierung

Paderborn (WB/mba)

Der Flughafen Paderborn/Lippstadt soll nach dem Willen des Kreis- und Finanzausschusses des Kreises Paderborn saniert und in kleinerer Form fortgeführt werden. Mit den Stimmen von CDU und SPD sprach sich der Ausschuss am Montag in nichtöffentlicher Sitzung für eine Insolvenz in Eigenverwaltung aus. 70 der 170 Arbeitsplätze sollen so erhalten werden. Eine Kalkulation geht von nur noch 300.000 Fluggästen jährlich aus. Grüne, FDP und Freie Bürger-Initiative (FBI) stimmten dem Vernehmen nach gegen den Beschluss. Laut einem Gutachten belaufen sich die Kosten für eine Insolvenz in Eigenverwaltung auf 24,6 Millionen Euro. 13,7 Millionen Euro davon würde der Kreis Paderborn als Hauptgesellschafter tragen. Ein Neustart außerhalb einer Insolvenz schlüge mit 31,7 Millionen Euro zu Buche. Den Flughafen zu schließen, kostete die Kreise als Gesellschafter 21,3 Millionen Euro.
 

Aufgrund der Wünsche einiger Gesellschafter, die Flughafen GmbH zu verlassen, sei eine Sanierung außerhalb einer Insolvenz nicht umsetzbar, hieß es. Das letzte Wort hat am 21. September der Kreistag. Bis dahin müssen auch die Ausstiegsverhandlungen mit den Gesellschaftern abgeschlossen sein. Im Oktober droht dem Flughafen die Zahlungsunfähigkeit.

 

(Westfälisches Volksblatt 22.08.2020)