Stadt stimmt Vorgehen mit Südring und Real ab

Planungsausschuss: Die Mitglieder beschließen einen neuen Bebauungsplan für den Bereich


Paderborn (hko). Vor vier Wochen war der Beschluss für den neuen Bebauungsplan Nr. 297 "Südring/Real" vertagt worden. CDU und FDP hatten noch Beratungsbedarf. Da sich die Stadt Paderborn mit den Betreibern des Südring-Centers und des Real-Markts in der Zwischenzeit zumindest auf ein Vorgehen verständigen konnten, wie mit einer gewünschten Flexibilität bei den Verkaufsflächen zu verfahren sei, wurde der Vorschlag der Stadt am Donnerstag im Planungsausschuss des Stadtrats angenommen. Die FDP-, FBI- und ALFA-Vertreter enthielten sich.


Viele Paderborner kaufen im Südring-Center alles, was sie brauchen. Im städtischen Einzelhandels- und Zentrenkonzept ist es aber kein zentraler Versorgungsstandort, was eine Gleichbehandlung mit der Innenstadt bedeuten würde. Es ist ein Ergänzungsstandort - und Veränderungen sowie Erweiterungen sind nur sehr begrenzt möglich.


Die Diskussion war vor vier Wochen besonders um die Begrifflichkeit "geringfügige Erweiterungen" von Verkaufsflächen entbrannt, die der Landesentwicklungsplan ermögliche. Daher habe es das Angebot an die Arbeitsgruppe Einzelhandels- und Zentrenkonzept gegeben, um sich zu informieren, sagte Paderborns technische Beigeordnete Claudia Warnecke. Daraufhin traf sich die Gruppe vor einer Woche. Die Betreiber des Südring-Centers und des Real (der Metro Group gehört das entsprechende Grundstück) konnten der AG ihre Argumente an die Hand geben.


Vertreter von Stadt, Südring-Center und Real hatten sich bereits am 30. September auf ein Vorgehen verständigt. Auf Nachfrage von Hartmut Hüttemann (FBI) sagte Warnecke: "Spielräume der Geringfügigkeit werden gutachterlich untersucht und der Bezirksregierung vorgelegt." Mögliche Größenordnungen nannte sie nicht. In ihrer Ansicht über potenzielle Erweiterungen und in der Frage nach Sortimentsänderungen innerhalb vorhandener Flächen seien "die Juristen der Stadt und der Betreiber aber offensichtlich unterschiedlicher Auffassung", sagte Hüttemann.


"Wir wollen das ergebnisoffen mit der Bezirksregierung besprechen", sagte Steffen Richert, Geschäftsführer des Südring-Centers. Die Bezeichnung Ergänzungsstandort sei in Paderborn speziell geschaffen worden. Am Südring gäbe es ein fast ausschließlich innenstadtrelevantes Sortiment. "Wir wollen auch in Zukunft auf Veränderungen marktadäquat reagieren können", sagte Richert. Dies gelte auch für den Real. Dabei solle stets geprüft werden, dass es der Innenstadt nicht schade. Verständigt habe man sich mit der Stadt darauf, in den nächsten Jahren auf lange gewünschte Erweiterungen zu verzichten.

 

(Westfälisches Volksblatt 29.10.16)