Ratsherren fordern Baustopp für Windräder

"Dicke Bertha": Rat soll über Folgen aus Absturz bei Neuenbeken diskutieren

 

Paderborn. Auf Antrag der drei Ratsherren Hartmut Hüttemann ( FBI), Johannes Knaup (ALFA) und Sascha Pöppe (FDP) soll sich der Rat der Stadt Paderborn in seiner Sitzung am 2. Februar mit dem Absturz der "Dicken Bertha" beschäftigen. Am 26. Januar war das rund 100 Tonnen schwere Maschinenhaus samt Rotorblätter der 20 Jahre alten Windenergieanlage des Herstellers Enercon abgerissen und zu Boden gegangen. Verletzte gab es nicht.


In Anbetracht der geringfügigen Entfernung von nur 200 Metern zur vielbefahrenen Bundesstraße 64 hätte ein durch Starkwind oder Deformation beschleunigtes Bruchstück jedoch leicht einen schweren Unfall verursachen können, heißt es in der Antragsbegründung, die eine lückenlose Aufklärung der Unfallursache unter Mitwirkung der Stadtverwaltung zum Ziel hat. Auch sei es nur reines Glück und der Jahreszeit zuzuschreiben, dass an diesem Tag wenig Spaziergänger oder Radfahrer im unmittelbaren Umfeld zugegen waren.


Aus diesem Grund fordern die drei Ratsherren die Stadt dazu auf, die Betreiber von Windenergieanlagen zu verpflichten, eine außerordentliche Sicherheitsprüfung aller Windenergieanlagen durchführen zu lassen, um Schaden von Leib und Leben abzuwenden. Bis zur Klärung des Unglücks wollen die Antragssteller auch einen zwischenzeitlichen Baustopp für alle im Bau befindlichen Anlagen erwirken, damit weitere Unfälle mit Sicherheit ausgeschlossen werden können.

 

(Neue Westfälische 30./31.01.2016)