Stadthaus: Detailkosten sind noch nicht ermittelt

Freie Bürger stellen Antrag für Ratsbürgerentscheid

Paderborn (itz)


Wie teuer wird der geplante Neubau der Stadtverwaltung?
Diese Frage beschäftigt Hartmut Hüttemann (FBI). Im Haupt- und Finanzausschuss äußerte er Zweifel, dass die Schätzung der Verwaltung – 49,5 Millionen Euro für den Neubau am Marienplatz, 12 Millionen Euro für die Sanierung des Gebäudeteils Abdinghof sowie sieben Millionen Euro für die Umgestaltung von Franz-Stock- und Abdinghof-Vorplatz – ausreichen werden. Kämmerer Bernhard Hartmann und Jens Kamp vom Bürgermeisterreferat stellten am Dienstag in der Sitzung des Ausschusses klar, dass bislang eine genaue Berechnung der Kosten nicht möglich gewesen sei. Dafür müsse zuerst der Grundsatzbeschluss gefasst und anschließend die Detailplanung in Auftrag gegeben werden.


Insbesondere die von den Bürgern eingebrachten Veränderungen an der ursprünglichen Planung seien bislang nicht eingepreist. Die Rede ist von einer Verkleinerung des Baukörpers bis hin zum Bauen nach Passivhaus-Standard. Auch der Einsatz von Photovoltaik sowie die Begrünung seien noch nicht in der Schätzung berücksichtigt. Allerdings seien bei sämtlichen Gewerken Zuschläge von zum Teil fünf oder zehn Prozent eingerechnet worden – allein schon wegen der generell zu erwartenden Kostensteigerungen am Bau. Auch die Kosten für eine Interimslösung zur Unterbringung der Mitarbeiter während der Abriss- und Bauphase sei noch nicht kalkuliert, sagte Hartmann.


Wie berichtet, hält die FBI an der Idee fest, die Entscheidung über den Neubau per Ratsbürgerentscheid treffen zu lassen. Einen entsprechenden Antrag hat Hartmut Hüttemann am Mittwoch beim Bürgermeister eingereicht.

 

Die Frage an die Bürger soll demnach lauten:

„Soll die Stadt Paderborn den geplanten Neubau der Stadtverwaltung durchführen? – Ja oder Nein?


Angesichts der Mehrheit von CDU, SPD und Grünen, die den Neubau unter Berücksichtigung der Anregungen der Bürger befürworten, ist nicht damit zu rechnen, dass der FBI-Antrag in der Ratssitzung am Donnerstag, 30. Januar, eine Mehrheit bekommt.

 

(Westfälisches Volksblatt 23.01.2020)