Rainer Sinnhuber (FBI):

"Mit mir wählen Sie eine solide Haushaltspolitik"

FBI-Kandidat will sparen, gleichzeitig aber intelligente Projekte fördern

Alter: 68 Jahre

Wohnort: Paderborn-Sande
Beruf: Dipl.-Betriebswirt (FH), selbstständig
Familienstand: verheiratet, zwei erwachsene Kinder
Hobbys: Kommunalpolitik, Lesen, Musik hören

 

In welchem Bereich sehen Sie die drängendsten Probleme im Kreis?
Rainer Sinnhuber:

Bedingt durch die Corona-Pandemie ist eine sparsame Haushaltspolitik des Kreises oberstes Gebot. Nur so wird es möglich sein, die Kreisumlage auf einem vertretbaren Niveau zu halten. Als wichtigste Herausforderungen für die nächste Legislaturperiode sehe ich: die Sanierung des Flughafens mit dem Ziel der „schwarzen Null“, die Gewährleistung der ärztlichen Versorgung in der Fläche, die Verbesserung des ÖPNV, ein flächendeckendes und schnelles Internet sowie keine weitere Ausuferung der Windkraftanlagen.


Wie soll es mit dem Flughafen weitergehen?

Rainer Sinnhuber:
Das angedachte Sanierungskonzept als Insolvenz in Eigenregie soll entsprechend der vorgelegten Planung durchgeführt werden. Dieser Vorgang muss aber von der Politik eng begleitet werden. Hierzu müssen in die Flughafen-Gremien Frauen und Männer, die das notwendige Fachwissen mitbringen. Eine Entsendung nach Proporzgesichtspunkten allein darf es nicht geben. Mittelfristig muss der Heimathafen ohne öffentliche Gelder auskommen.
 
Die Windkraft entzweit die Menschen vor Ort. Wie stehen Sie zu den Windrädern?
Rainer Sinnhuber:
Der Kreis Paderborn hat bisher sehr viel für alternative Energien getan. Auch ich sehe eine „Weiter-so“-Entwicklung kritisch. Nicht von der Hand zu weisen sind die negativen Folgen der Windkraftanlagen wie Infraschallbelastung für Mensch und Tier, Flächenverbrauch durch Betonsockel, das Schreddern von Vögeln und die Verspargelung der heimischen Landschaft. Daher befürworte ich neue Windkraftanlagen nur dort, wo es von den betroffenen Anwohnern akzeptiert wird.
 
Das Paderborner Land ist sehr ländlich geprägt. Was wollen Sie zur Stärkung der Ortschaften tun?
Rainer Sinnhuber:
Die Ansiedlung neuer und der Ausbau bestehender Unternehmen im Kreisgebiet muss unterstützt werden. Hier ist die Aufrechterhaltung einer funktionierenden Infrastruktur ausschlaggebend. So wie wir für den Tourismus im Paderborner Land werben, können wir uns um die Ansiedlung von Unternehmen bemühen. Wir müssen die positiven Aspekte der Wirtschaft verstärkt bewerben.
 
Wie können Bürger und Unternehmen in der Corona-Krise unterstützt werden?
Rainer Sinnhuber:
Bei finanziellen Hilfen sind die Möglichkeiten des Kreises sehr begrenzt. Auch würden alle hierfür zusätzlichen Ausgaben über die Kreisumlage wieder auf die Städte und Gemeinden zurückfallen. Höchste Priorität des Kreises muss es sein, eine sogenannte zweite Welle der Erkrankungen zu verhindern. Hierzu gehört: die Weiterverfolgung der Kontaktpersonen von Infizierten, die Überwachung der Corona- Schutzmaßnahmen, die Organisation und Durchführung von Corona-Tests und die Überwachung der Quarantäne-Bestimmungen.
 
Was wollen Sie für die Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs tun?
Rainer Sinnhuber:
Die inzwischen begonnene Zusammenarbeit zwischen Kreis (NPH) und Stadt Paderborn (Padersprinter) muss verstärkt werden. Ziel ist eine bessere Vernetzung der beiden Systeme. Auch müssen wir über neue, vielleicht auch ungewöhnliche Alternativen nachdenken und sie in Pilotprojekten testen. Durch die Digitalisierung können vielleicht völlig neue Formen des ÖPNV erdacht werden. Wir müssen intelligente Lösungen finden. Geld kann in Zeiten knapper Kassen nicht die alleinige Antwort sein.
 
Wie wollen Sie verhindern, dass die Kreisumlage weiter steigt, um die Kommunen zu entlasten?
Rainer Sinnhuber:
Angesichts der Herausforderungen der nächsten Zeit wie die Sanierung des Flughafens wäre es unredlich, ein Einfrieren oder gar Senken der Kreisumlage langfristig zu versprechen. Kurzfristig kann man Reserven, die der Kreis hat, auflösen beziehungsweise das „Tafelsilber“ wie die RWE-Aktien verkaufen. Dies ist jedoch nur ein Einmaleffekt, der sich in den Folgejahren durch wegfallende Zins- und Dividendeneinnahmen negativ auswirken würde.

 

Warum soll ich Ihnen am 13. September meine Stimme geben?

Rainer Sinnhuber:

Ich lebe seit Mitte der 80er Jahre in Paderborn und fühle mich der Region verbunden. In den letzten sechs Jahren habe ich Erfahrungen als Abgeordneter im Kreistag sowie als sachkundiger Bürger in der Stadt Paderborn sammeln können. Ich kenne die Bedürfnisse des Kreises, aber auch die der Gemeinden. Einen Großteil meines Berufslebens habe ich im Controlling und Finanzwesen von international tätigen Unternehmen in leitender Funktion gearbeitet. Mit mir wählen Sie eine solide Haushaltspolitik.

 

(Westfälisches Volksblatt 10.09.2020)