Hüttemann erwartet kleinere Lösung
FBI-Chef fordert: Stadtverwaltung soll günstiger werden - Muss sich Bürgermeister entschuldigen?
Paderborn (itz). Hartmut Hüttemann, Fraktionschef der FBI im Paderborner Stadtrat, geht davon aus, dass der neue Entwurf
für die Stadtverwaltung am Marienplatz eher zweckmäßig und weniger repräsentativ ausfallen wird. Das erklärte er am Montag im Gespräch mit dieser Zeitung.
Damit wolle er nicht auf das Ergebnis der nun beschlossenen Bürgerbeteiligung vorgreifen. Allerdings seien dies die Rückmeldungen gewesen, die er bei der Sammlung der Unterschriften für das
Bürgerbegehren gegen den Neubau der Stadtverwaltung bekommen habe, sagte Hüttemann.
Wie berichtet, muss die Stadt Paderborn nach dem Ratsbeschluss vom vergangenen Dienstag den Siegerentwurf unter Beteiligung der Bürger neu überarbeiten. Notwendig ist dies geworden, weil das Gebäude nun nicht mehr – wie ursprünglich vom Architekten vorgesehen – in Richtung Innenstadt/Marienplatz geöffnet werden kann. Hier hatte die Kirchengemeinde interveniert, die der Fällung der Linden und der Beseitigung der Mauer am Marienplatz nicht zugestimmt hatte. Damit ist der aktuelle Entwurf für das neue Gebäude hinfällig.
Hüttemann erwartet, dass Bürgermeister Michael Dreier die Vorgänge und Gespräche mit der Kirchengemeinde rund um den Marienplatz aufklärt. »Sollte sich bestätigen«, sagt Hüttemann, »dass der Bürgermeister den Rat nicht oder falsch informiert haben sollte, erwarte ich eine Entschuldigung. Das wäre das Mindeste.«
Es bleibe außerdem abzuwarten, so Hüttemann, ob die im Wettbewerb unterlegenen Architekturbüros möglicherweise erneut auf den Plan treten werden, weil unter Umständen die Auslobung unter falschen Voraussetzungen erfolgt sei.
Der Vorsitzende der Freien Wähler meint, dass nicht der Themenkomplex »Marienplatz«, sondern der Druck von 8000 Unterschriften zu einem Umdenken in Teilen des Rates geführt habe. Er sei weiterhin sicher, dass das Bürgerbegehren erfolgreich gewesen ist. Denn immerhin »ist der Ratsbeschluss vom 15. November 2018, gegen den sich das Begehren gerichtet hat, am vergangenen Dienstag zurückgenommen worden«, stellt Hüttemann fest.
Sicherlich werde der Siegerentwurf des Architekturbüros bei den weiteren Planungen und der Ideenwerkstatt mit den Bürgern als Basis für eine Neukonzeptionierung dienen. Mehr aber auch nicht. »Die Bürger, die unterschrieben haben, wünschen sich, dass das Gebäude eine Nummer kleiner ausfällt. Wenn das gelingt, wird sich das auch positiv auf die Baukosten auswirken.«
(Westfälisches Volksblatt 25.06.19)