Hartmut Hüttemann: "Wir sind nicht so weit links"

Bürgermeister-Kandidatur

FBI holt Mitgliedermeinung schriftlich ein

Seine mögliche Bürgermeister-Kandidatur bewegt die politische Szenerie in Paderborn: Polizeichef Andreas Krummrey steht seit Sonntag im Mittelpunkt der Diskussion. Allerdings zeichnet sich ab, dass die Bewerbung des SPD-Mitgliedes jetzt schon vor allem im sogenannten bürgerlichen Lager außerhalb der CDU auf Sekpsis stößt. Nach anfänglichem Zögern positionierte sich gestern die Spitze der Paderborner Liberalen denn auch eindeutig – und zwar negativ.

Bei der Freien Bürgerinitiative (FBI), die die kleinste Fraktion im Rat stellt, ist der Meinungsbildungsprozess noch nicht zu Ende.

FBI-Fraktions-Chef und sein Kollege Hans Josef Tegethoff berichteten gestern von einem Treffen von zwölf führenden FBI-Vertretern aus Stadt und Kreis am Montagabend.

Hüttemann: „Es gab eine lange, kontrovers geführte Diskussion.“ Dabei habe durchaus imponiert, dass ein Polizeichef antreten wolle.

Der FBI-Fraktionschef: „Der Kandidat selbst ist nicht das Thema. Aber sein Parteibuch. Wenn er ein Unabhängiger wäre, dann könnten wir einfacher damit umgehen. Die FBI ist eben nicht so weit links wie die anderen Oppositionsparteien. Es kann also sein, dass unsere Mitglieder Bedenken haben, dass wir in eine Ecke gedrängt werden, in die wir nicht wollen.“

Aus diesem Grund habe man beschlossen, drei Vorstandsmitglieder damit zu betrauen, ein schriftliches Votum der 79 stimmberechtigten Paderborner FBI-Mitglieder einzuholen, so Hüttemann und Tegethoff, der am Sonntag als einziger FBI-Vorständler die Vorstellung Krummreys vor Oppositionsvertretern miterlebt hatte und dabei einen grundsätzlich positiven Eindruck gewann

Einen gemeinsamen Termin zufinden, an dem Andreas Krummrey sich den Mitgliedern möglicherweise noch persönlich würde vorstellen können, sei aus Zeitgründen so schnell nicht möglich.

Hüttemann: „Ich gehe davon aus, dasssich die Mitglieder aus der öffentlichen Diskussion heraus ein Bild machen werden.“ Das Ergebnis solle wie am Sonntag verabredet bis zum 31. Januar vorliegen.

Keine offizielle Unterstützung wird Andreas Krummrey von der FDP erhalten, die im Rat derzeit mit der CDU koaliert. Deren Stadtverbandsvorsitzender Karsten Grabenstroer meldete sich gestern nach Rücksprache mit Vorstandskollegen und kritisierte eine offenbar mangelnde Vorbereitung der Kandidatur Krummreys: „Es geht nicht, dass sich ein Kandidat in Uniform in der Zeitung vorstellt. Und wenn es keine anderen Fotos von ihm gibt, dann hätte er dafür sorgen müssen.“ Auch bezweifele man, dass Krummrey während der gesamten Kandidatur überhaupt sagen werde, wofür er stehe. Grabenstroer: „Wir brauchen aber jemanden mit einem klaren Profil.“ Dies bedeute jedoch noch keine Unterstützung des CDU-Kandidaten Michael Dreier. (Neue Westfälische 15.01.2014)