Freie Bürgerinitiative befürchtet "Fass ohne Boden"

 

Flughafen Paderborn/Lippstadt: Hartmut Hüttemann und Rainer Sinnhuber fordern zum Sparen auf.

Die Kreistagsabgeordneten reagieren auf Äußerungen von Marc Cezanne und Manfred Müller

 

Kreis Paderborn (js). Am Montag hat sich der Kreistag in nicht-öffentlicher Sitzung mit dem Flughafen Paderborn/Lippstadt beschäftigt. Tags darauf meldeten sich Flughafen-Geschäftsführer Marc Cezanne und Landrat Manfred Müller als Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafen GmbH zu Wort. Die Freie Bürgerinitiative (FBI) will das Gesagte nicht unkommentiert lassen.


In einem Pressegespräch erläuterten FBI-Sprecher Hartmut Hüttemann und der Kreistagsabgeordnete Rainer Sinnhuber gestern ihre Sicht der Dinge.

"Die Öffentlichkeit wird nicht über den wahren Zustand des Flughafens aufgeklärt. So kann es nicht weitergehen.

Es ist kein Land in Sicht", sagte Hüttemann und forderte die Verantwortlichen zum Handeln und zum Sparen auf.


Von den 17 Millionen Euro, die der Flughafen bis zum Jahr 2022 investieren wolle, stammten zwei Drittel aus Geldern der öffentlichen Hand. Cezannes Aussage, dass der Flughafen nur sechs Millionen Euro nicht aus eigenen Mitteln aufbringen könne, stimme so nicht.

Schließlich, so Sinnhuber, würden die Gesellschafter in den kommenden fünf Jahren jeweils 2,5 Millionen Euro, also insgesamt 12,5 Millionen, zur Verfügung stellen. Auch der hergestellte Zusammenhang, dass die geplanten Maßnahmen mit dem Wechsel der Landesregierung möglich würden, sei höchst bedenklich.


"Tatsächlich hat der Flughafen in den vergangenen fünf Jahren keine eigenen Investitionen erwirtschaftet. Er besitzt kein Konzept, die Verluste zu senken", betonte Hüttemann.

So sei im Jahr 2016 ein Defizit von 2,9 Millionen Euro zu beklagen. Ein Flughafen aber sei - anders als ein Theater - ein Wirtschaftsunternehmen und müsse sich selbst tragen können.

(Neue Westfälische 07.07.17)