"Da steigt doch keiner mehr ein"

Bauausschuss diskutierte über Verlagerung der Zentralstation - Erneuerung der Brücke an der Bahnhofstraße steht 2019 an

 

Paderborn. Mit der begonnenen Neugestaltung der Königsplätze ist mehr verbunden als nur der Rückbau von Brücken und Pflastern oder die Verlegung eines neuen Pflasters. Der Gesamtbereich soll eine freundlicheres Gesicht erhalten. Im Zuge der Revitalisierung denkt die Verwaltung an die Verlagerung der Zentralstation an die Westernmauer. Dies kann allerdings nur funktionieren, wenn eine Nachnutzung der frei werdenden Fächen an den Königsplätzen sichergestellt ist. Im Bauausschuss gab es am Donnerstagabend von Seiten der Verwaltung einen Sachstandsbericht. Verkehrs- und Stadtplaner sowie Landschaftsarchitekten überprüfen den Einklang beider Themenkomplexe - Verlagerung Zentralstation und Nachnutzung.

Parallel laufen Gespräche mit Grundstückseigentümern und Interessenten. Eine öffentliche Bürgerinformationsveranstaltung findet am Dienstag, 17. November, um 19 Uhr im Gymnasium Theodorianum statt.

Die ersten Planentwürde könnten im Frühjahr 2016 vorliegen. "ob uns diese Lösung allerdings gelingt, können wir heute noch nicht sagen", erklärte Margit Hoischen, Leiterin des Straßen- und Brückenbauamts. Es gibt allerdings Bedenken: " Warum soll unten funktionieren was oben schon nicht geklappt hat?", fragte Ulrich Koch zur Entwicklung neuer Einzelhandelsflächen im Bereich der jetzigen Zentralstation.

 

Einen späteren Leerstand befürchtet auch Hartmut Hüttemann, der eine Verlagerung der Zentralstation als "Falsch und viel zu teuer" grundsätzlich ablehnte.

 

Reinhard Borgmeier fehlt ein Konzept: " Wir wissen nicht, was am Ende rauskommt und wieviel es überhaupt kostet." Dass detailierte Informationen noch nicht öffentlich gemacht worden seien, begründete Volker Schulze, Leiter des Stadtplanungsamtes Paderborn, mit der erforderlichen Diskretion gegenüber Grundtstückseigentümern und Interessenten. Stefan Schwan von den Grünen bemängelt "zu viel Kröten" (höheres Gefahrenpotential, keine Überdachung, Parkplatzsituation, Erreichbarkeit), die bei einer Verlagerung an die Westernmauer geschluckt werden müssten. Klar für die Planungen positionierte sich die CDU-Fraktion. "Da steigt doch keiner mehr ein", sagte Danile Sieveke mit Blick auf das dunkle Flair in der Zentralstation. Ernst zu nehmen sei die  Verunsicherung der Anwohner an der Westernmauer, so Sieveke, der eine Entlastung für die Haltestelle ins Spiel brachte. Für die dann frei werdenden Flächen an den Königsplätzen müsse ein Angebott geschaffen werden, "damit sich die Stadt entwickeln kann". Der jetzige Zustand sei jedenfalls unzumutbar.

 

Die Verwaltung informierte außerdem über den Stand der Planungen zur nötigen Erneuerungen der Brücke an der Bahnhofstraße. Spätestens 2019 sollen die Arbeiten stattfinden. An der Straßenführung will die Verwaltung festhalten, da eine "Geradeausführung" aus Kostengründen entfalle.

Unter Berücksichtigung des Verkehrsaufkommens sehen die Planungen vor,die Straße auszubauen und die Fahrspuren zu verbreitern. Über die Dimensionierung, ob zwei-, drei- oder vierspurig, ist noch keine abschließbare Entscheidung gefallen.

 

(Paderborn am Sonntag 25.10.2015)