Kritische Stimmen zur Zeltstadt in Büren

Verein Polizeimuseum und FBI-Kreistagsmitglied bemängelt Informationspolitik der Bezirksregierung

 

Büren (han). Am Tag nach der Nachricht, dass eine Zeltstadt für bis zu 1000 Flüchtlinge am Stöckerbusch in Büren entstehen soll, werden kritische Stimmen laut. Bemängelt wird besonders die Informationspolitik der Bezirksregierung.

 

Er habe aus der Zeitung davon erfahren, dass das Fundusgebäude schon Anfang November abgerissen werden soll, ärgert sich Felix Hoffmann, Vorsitzender des Vereins des Deutschen Polizeimuseums in Salzkotten.

In einem der drei Gebäude der »amerikanischen Siedlung« lagert der Verein Museumsstücke.

Hoffmann weißt darauf hin, dass der Verein einen bisher ungekündigten Mietvertrag mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben habe. »Gelten für uns keine Kündigungsfristen?«, fragt er. Er sei am 21. September darüber informiert worden, dass am Folgetag ein Gutachter das Gebäude besichtigen und prüfen würde, ob es für Flüchtlinge geeignet ist. Danach habe er nichts mehr von der Bundesanstalt oder der Bezirksregierung gehört.

Wo das in Aussicht gestellte Ersatzgebäude liegen solle, wisse er bisher nicht. Außerdem fragt sich Hoffmann, wie innerhalb von zwei oder drei Wochen der Umzug der Ausstellungsstücke geschehen soll.

 

Die nicht begründete Entscheidung der Bezirksregierung für Büren als Standort, hält Andreas Kemper aus Bad Wünnenberg, Kreistagsmitglied und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, für ein bewusstes Ablenkungsmanöver der Regierungspräsidentin.

Zunächst seien fünf andere Standorte ins Gespräch gebracht und dann plötzlich Büren gewählt worden. Zum guten politischen Ton gehöre es, in der Entscheidungsfindung für ein Lager dieser Größe die Bürger in den betroffenen Kommunen frühzeitig mit in die Planung einzubinden, zumindest jedoch transparent zu informieren.

 

Bürgermeister Burkhard Schwuchow hat eine Einwohnerversammlung in Aussicht gestellt. Sie soll in Abstimmung mit der Bezirksregierung stattfinden, sobald die Betreiber der Einrichtung feststehen und ein Konzept erstellt wurde, und mögliche Bedenken und Ängste ausräumen.

 

(Westfälisches Volksblatt 22.10.2015)

Die 3 Gebäude der "amerikanischen Siedlung" am Stöckerbusch in Büren sollen Anfang November zugunsten einer Zeltstadt für bis zu 1.000 Flüchtlinge abgerissen werden.