Hoppenhof kommt auf über 20 Millionen

Stadtverwaltung: Nun wird das Verhandlungsergebnis über den Ankauf der früheren Orga-Türme in den Fraktionen diskutiert. Die FBI sieht sich in einem frühen Standpunkt bestätigt


Paderborn (ig). Vor allem einer fühlte sich am Donnerstag bestätigt, als Bürgermeister Michael Dreier ankündigte, den früheren Sitz der Firma Orga am Hoppenhof zu kaufen, um dort dauerhaft die Stadtverwaltung einzuquartieren: Hartmut Hüttemann, Fraktionsvorsitzender der FBI (Freie Bürger Initiative). Er hatte nämlich schon vor Jahren im Zusammenhang mit der Suche nach Standorten für die Verwaltung gefordert, so viele Dienste wie möglich am zentralen Abdinghof zu belassen. Genau das gehört jetzt zu Dreiers Konzept, der damit die Innenstadt stärken will.


Zwar berät die CDU-Fraktion erst auf einer Klausur am 18. Juni über ihre endgültige Haltung. Fraktionschef Markus Mertens macht aus seiner Meinung jedoch kein Geheimnis: "Ich bin sehr zufrieden mit dem Angebot."


Dem Vernehmen nach soll die Stadt als Kaufpreis 16,04 Millionen Euro für die Immobilie zahlen; dazu kämen rund eine Million Euro Grunderwerbsteuer plus Nebenkosten. Die Beseitigung der vorhandenen Baumängel wird in dem Vorschlag des Bürgermeisters laut Gutachten auf 2,9 Millionen Euro taxiert. Unter dem Strich müsste die Stadt also mit über 20 Millionen Euro für den Hoppenhof rechnen.


Dazu kommen (zum großen Teil ohnehin fällige) Umbaukosten am Abdinghof: Für die Sanierung der Teile zum Paderquellgebeit rechnete man zuletzt mit 13 bis 15 Millionen Euro; ähnlich viel wäre für Sanierung oder Neubau der Teile zum Marienplatz fällig. Dort soll nach dem Konzept des Bürgermeisters ein Bürgerservice mit Einwohneramt und womöglich Tourist-Information sowie Büros etwa der Stadtwerke oder des Padersprinter entstehen.


Vor allem aus städtebaulichen, aber auch bautechnischen Gründen favorisieren SPD, Grüne und DIP eine Nutzung der ab September leeren Alanbrooke-Kaserne als Verwaltung. Allerdings sind die Zuschüsse für eine Sanierung der denkmalgeschützten Gebäude auf 60 Prozent gesunken. Um ihr Vorkaufsrecht wahrzunehmen, müsste die Stadt schon vor den Verhandlungen mit dem Bund ein Nutzungskonzept für das 18-Hektar-Areal vorlegen. Dafür wiederum ist eine Bürgerbeteiligung Bedingung. Favorisiert wird seitens des Bürgermeisters dort eine Mischung aus Wohnen und Gewerbe.

 

(Neue Westfälische 04.06.2016)