Bibliotheksnutzung kostet weiterhin Gebühr

SPD und Grüne scheitern mit Antrag

 

Paderborner müssen für die Nutzung der Stadtbibliothek weiterhin eine Jahresgebühr von zehn Euro bezahlen. Anträge der SPD- und der Grünen-Fraktion im Stadtrat zur Rücknahme dieser Gebühr sind im Kulturausschuss am Donnerstag mehrheitlich abgelehnt worden. Ebenfalls nicht auf Zustimmung stieß der SPD-Vorschlag zur Erhöhung des Medienbestandes von 0,8 auf 0,9 Medien je Einwohner. Einstimmig angenommen wurde dagegen ein SPD-Antrag, der eine Erhöhung der jährlichen Zuschüsse der ehrenamtlich geführten Stadtteilbibliotheken in Sande, Dahl und Wewer um 1.000 Euro vorsieht.

 

Die CDU sei gegen Abschaffung der Benutzergebühr, sagte Dieter Honervogt, weil zehn Euro ein günstiges Angebot seien: "Dieser Anteil ist weiterhin zumutbar."

Hartmut Hüttemann (FBI) sagte, dass sich die Stadt angesichts des 21,2-Millionen-Euro-Defizits im Haushalt einen solchen Wunsch ohne eine Gegenfinanzierung nicht erfüllen konnte.

Auch Karsten Grabenstroer (FDP) lehnte die gebührenfreie Nutzung ab.

 

Manfred Krugmann erläuterte für die SPD, dass ein gebührenfreier Zugang aus bildungspolitischer Sicht Sinn mache. Er glaube an einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang der Benutzerzahlen und der Einführung der Ausweisgebühr im Jahr 2010. Auch Sabine Kramm (Grüne) sieht in der Einführung der Benutzergebühr einen entscheidenden Grund, dass die Benutzerzahlen zurückgegangen sind.

 

Laut der vorläufigen Zahlen, die die Leiterin der Stadtbibliothek, Katrin Stroth, auf NW-Anfrage nannte, sind die Besucherzahlen zuletzt recht konstant geblieben. Nach einem leichten Anstieg im Jahr 2013 auf 13.241 (2012: 12.834) gab es 2014 13.034 aktive Nutzer. Auffällig sei jedoch, dass einem Minus von 400 bei den Erwachsenen ein Plus 500 Schülern - diese zahlen keine Nutzungsgebühr - gegenüberstehe. Leicht um 7.000 auf 639.000 gestiegen ist die Zahl der Ausleihen. Den größten Zuwachs von über 50 Prozent gab es bei den E-Books von 25.000 auf 38.000. Hier habe sich die Bereitstellung zusätzlicher Finanzieller Mittel ausgezahlt, sagte Stroth. (Neue Westfälische 31.01.2015)